2017年10月05日
Thomas Mann und Fuzzy 12
a) Gedächtnis
Wie es schon erklärt wurde, dient aas Gedächtnis als Grundlage zum ironiscnen Verhältnis, weil eine Folgerung aur ihm beruht. Die Beispiele werden bewußt vereinfacht,um das Verständnis der ruzzv-Logik nicht unnötig zu erschweren.
In Hanamura (2005:157) wird es so erklärt, das Gedächtnis sei durch die Fähigkeit charakterisiert, Informationen speichern zu können und diese bei Bedarf wieder abzurufen. Dafür gibt es zwei unterschiedliche Arten: das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis. In jenem Gedächtnis werden Informationen für wenige Sekunden bis Minuten gespeichert. Im Gegensatz dazu kann in diesem Gedächtnis ein gespeichertes Wissen ein Leben lang in Verwahrung genommen werden.
Im Kurzzeitgedächtnis gibt es zwei Arten, d.h. sensorisches und primäres Gedächtnis. Sensorische Reize werden für die Dauer von wenigen hundert Millisekunden zunächst automatisch in einem sensorischen Gedächtnis gespeichert, um dort für den Kurzzeitspeicher codiert zu werden und um die wichtigsten Merkmale zuzuziehen. Das Vergessen beginnt sofort nach der Aufnahme. Die Übertragung der Information aus dem kurzlebigen sensorischen in ein dauerhaftes Gedächtnis kann auf zwei Wege erfolgen: der eine ist die verbale Codierung der sensorischen Daten. Der andere ist ein nicht-verbaler Weg, über den wenig bekannt ist.
Primäres Gedächtnis dient zur vorübergehenden Aufnahme verbal codierten Materials. Seine Kapazität ist noch kleiner als die des sensorischen Gedächtnisses. Nicht-verbal codiertes Material wird vom primären Gedächtnis in das dauerhafte sekundäre Gedächtnis durch <<Üben>, erleichtert wie z.B. aufmerksames Wiederholen.
Im Langzeitgedächtnis gibt es auch zwei Arten: sekundäres und tertiäres Gedächtnis. Sekundäres Gedächtnis ist ein großes und dauerhaftes Speichersystem. Der Organisationsunterschied zum primären Gedächtnis wird durch die Art der Fehler deutlich, die beim Rückruf aus den Speichern auftreten können: beim primären Gedächtnis handelt es sich meistens um Verwechselung phonetisch ähnlicher Laut, wie p oder b, beim sekundären Gedächtnis werden eher Wörter mit ähnlicher Bedeutung verwechselt.
Ein anderes Unterscheidungsmerkmal ist die Zugriffszeit: sie ist schnell im primären Gedächtnis, langsam im sekundären Gedächtnis. Vergessen im sekundären Gedächtnis scheint weitgehend auf Störung (Interferenz) des zu lernenden Materials durch vorher Gelerntes zu beruhen. Zuerst eine proalctive Hemmung, dann eine retroaktive Hemmung. Proaktive Hemmung ist der wichtigere Faktor, da wir bereits über einen großen Vorrat an Gelerntem verfügen. So gesehen wäre an einem Großteil unseres Vergessens das breits vorher Gelernte schuld.
Bei tertiärem Gedächtnis handelt es sich um Engramme, z.B. den eigenen Namen, die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben, oder andere täglich praktizierte Handfertigkeiten, die durch jahrenlanges Üben praktisch nie mehr vergessen werden, auch nicht, wenn aus klinischen Gründen alle andere Gedächtnisinhalte verloren gehen. Diese Engramme zeichnen sich außerdem durch extrem kurze Zugriffszeiten aus. Sie sind möglicherweise in einer besonderen Gedächtnisform, dem tertiären Gedächtnis gespeichert. Es kann sich aber auch um lediglich besonders gut konsolidierte Engramme im sekundären Gedächtnis handeln. Das Modell des Langzeitgedächtnis entspricht dem sekundären plus dem tertiären Gedächtnis.
Zum Beispiel wären Hans Castorp und Joachim Ziemßen in der Tat beinahe mit Hofrat Behrens zusammengestoßen:
≫Hoppla, Achtung die Herren!≪ sagte Behrens. ≫Das hätte leicht schlecht ablaufen können für die beiderseitigen Hühneraugen.≪ Er sprach stark niedersächsisch, breit und kauend'1 (Der Zauberberg: 68).
Die Verwechselung phonetisch ähnlicher Laut ist ein primäres Gedächtnis von Hans Castorp. Das Beispiel führt zu einem besonders interessanten Element des Linguistischen im Zauberberg.
Wie es schon gesagt wurde, handelt es sich beim sekundären Gedächtnis um Verwechselung der Wörter mit ähnlicher Bedeutung.
"Alltäglich ließ sich Hans Castorp beim Coiffeur in der Hauptstraße von >Dorf< das Haar schneiden. Plötzlich flog mit einer Art von Schrecken, dem neugieriges Ergötzen beigemischt war, jener Schwindel ihn an: ein Schwindel in des Wortes schwankender Doppelbedeutung von Taumel und Betrug, das wirbelige Nicht-mehr-unterscheiden von >Noch< und >Wieder<, deren Vermischung und Verwischung das zeitlose Immer und Ewig ergibt." (Der Zauberberg: 753)
Beim tertiären Gedächtnis sind täglich praktizierte Handfertigkeiten wichtig. aAuf dem Bahnhof Davos-Dorf vernahm Hans Castorp plötzlig neben sich Joachim Ziemßens Stimme, seines Vetters gemächliche Hamburger Stimme, die sagte: ≫Tag, du, nun steige nur aus≪" (Der Zauberberg: 14). Thomas Mann gibt also einen diskreten Hinweis auf die mundartliche Färbung der Sprache Joachims.
花村嘉英(2005)「計算文学入門−Thomas Mannのイロニーはファジィ推論といえるのか?」より translated by Yoshihisa Hanamura
Wie es schon erklärt wurde, dient aas Gedächtnis als Grundlage zum ironiscnen Verhältnis, weil eine Folgerung aur ihm beruht. Die Beispiele werden bewußt vereinfacht,um das Verständnis der ruzzv-Logik nicht unnötig zu erschweren.
In Hanamura (2005:157) wird es so erklärt, das Gedächtnis sei durch die Fähigkeit charakterisiert, Informationen speichern zu können und diese bei Bedarf wieder abzurufen. Dafür gibt es zwei unterschiedliche Arten: das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis. In jenem Gedächtnis werden Informationen für wenige Sekunden bis Minuten gespeichert. Im Gegensatz dazu kann in diesem Gedächtnis ein gespeichertes Wissen ein Leben lang in Verwahrung genommen werden.
Im Kurzzeitgedächtnis gibt es zwei Arten, d.h. sensorisches und primäres Gedächtnis. Sensorische Reize werden für die Dauer von wenigen hundert Millisekunden zunächst automatisch in einem sensorischen Gedächtnis gespeichert, um dort für den Kurzzeitspeicher codiert zu werden und um die wichtigsten Merkmale zuzuziehen. Das Vergessen beginnt sofort nach der Aufnahme. Die Übertragung der Information aus dem kurzlebigen sensorischen in ein dauerhaftes Gedächtnis kann auf zwei Wege erfolgen: der eine ist die verbale Codierung der sensorischen Daten. Der andere ist ein nicht-verbaler Weg, über den wenig bekannt ist.
Primäres Gedächtnis dient zur vorübergehenden Aufnahme verbal codierten Materials. Seine Kapazität ist noch kleiner als die des sensorischen Gedächtnisses. Nicht-verbal codiertes Material wird vom primären Gedächtnis in das dauerhafte sekundäre Gedächtnis durch <<Üben>, erleichtert wie z.B. aufmerksames Wiederholen.
Im Langzeitgedächtnis gibt es auch zwei Arten: sekundäres und tertiäres Gedächtnis. Sekundäres Gedächtnis ist ein großes und dauerhaftes Speichersystem. Der Organisationsunterschied zum primären Gedächtnis wird durch die Art der Fehler deutlich, die beim Rückruf aus den Speichern auftreten können: beim primären Gedächtnis handelt es sich meistens um Verwechselung phonetisch ähnlicher Laut, wie p oder b, beim sekundären Gedächtnis werden eher Wörter mit ähnlicher Bedeutung verwechselt.
Ein anderes Unterscheidungsmerkmal ist die Zugriffszeit: sie ist schnell im primären Gedächtnis, langsam im sekundären Gedächtnis. Vergessen im sekundären Gedächtnis scheint weitgehend auf Störung (Interferenz) des zu lernenden Materials durch vorher Gelerntes zu beruhen. Zuerst eine proalctive Hemmung, dann eine retroaktive Hemmung. Proaktive Hemmung ist der wichtigere Faktor, da wir bereits über einen großen Vorrat an Gelerntem verfügen. So gesehen wäre an einem Großteil unseres Vergessens das breits vorher Gelernte schuld.
Bei tertiärem Gedächtnis handelt es sich um Engramme, z.B. den eigenen Namen, die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben, oder andere täglich praktizierte Handfertigkeiten, die durch jahrenlanges Üben praktisch nie mehr vergessen werden, auch nicht, wenn aus klinischen Gründen alle andere Gedächtnisinhalte verloren gehen. Diese Engramme zeichnen sich außerdem durch extrem kurze Zugriffszeiten aus. Sie sind möglicherweise in einer besonderen Gedächtnisform, dem tertiären Gedächtnis gespeichert. Es kann sich aber auch um lediglich besonders gut konsolidierte Engramme im sekundären Gedächtnis handeln. Das Modell des Langzeitgedächtnis entspricht dem sekundären plus dem tertiären Gedächtnis.
Zum Beispiel wären Hans Castorp und Joachim Ziemßen in der Tat beinahe mit Hofrat Behrens zusammengestoßen:
≫Hoppla, Achtung die Herren!≪ sagte Behrens. ≫Das hätte leicht schlecht ablaufen können für die beiderseitigen Hühneraugen.≪ Er sprach stark niedersächsisch, breit und kauend'1 (Der Zauberberg: 68).
Die Verwechselung phonetisch ähnlicher Laut ist ein primäres Gedächtnis von Hans Castorp. Das Beispiel führt zu einem besonders interessanten Element des Linguistischen im Zauberberg.
Wie es schon gesagt wurde, handelt es sich beim sekundären Gedächtnis um Verwechselung der Wörter mit ähnlicher Bedeutung.
"Alltäglich ließ sich Hans Castorp beim Coiffeur in der Hauptstraße von >Dorf< das Haar schneiden. Plötzlich flog mit einer Art von Schrecken, dem neugieriges Ergötzen beigemischt war, jener Schwindel ihn an: ein Schwindel in des Wortes schwankender Doppelbedeutung von Taumel und Betrug, das wirbelige Nicht-mehr-unterscheiden von >Noch< und >Wieder<, deren Vermischung und Verwischung das zeitlose Immer und Ewig ergibt." (Der Zauberberg: 753)
Beim tertiären Gedächtnis sind täglich praktizierte Handfertigkeiten wichtig. aAuf dem Bahnhof Davos-Dorf vernahm Hans Castorp plötzlig neben sich Joachim Ziemßens Stimme, seines Vetters gemächliche Hamburger Stimme, die sagte: ≫Tag, du, nun steige nur aus≪" (Der Zauberberg: 14). Thomas Mann gibt also einen diskreten Hinweis auf die mundartliche Färbung der Sprache Joachims.
花村嘉英(2005)「計算文学入門−Thomas Mannのイロニーはファジィ推論といえるのか?」より translated by Yoshihisa Hanamura
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